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Die Kernlemente des PCMH finden sich auf der Ebene der individuellen Betreuung multimorbider Patientinnen und Patienten wieder, wie sie die entsprechenden Leitlinien und Programmen auflisten [1]:
Je nach Programm werden zusätzliche Elemente fokussiert, zum Beispiel Dimensionen der Gesundheit und Depression in der 3D-Studie [4]; Hausbesuche mit Assessments im Guided Care Programm [5]; oder Selbstmanagement mit Anleitungen zur Stressreduktion und «Mindfulness» in der CarePlus Intervention [6]. Ein interprofessionelles, in der Schweiz entwickeltes Programm mit dem Namen Opti-Q setzt auf das Instrument des «Versorgungspasses», als Drehscheibe für die Organisation der Betreuung und auch als Aufforderung an die Patientin, den Patienten, selbst Mitverantwortung zu übernehmen [7].
In den meisten Programmen wird einer Betreuungsaktivität besondere Bedeutung beigemessen: Dem kritischen Blick auf die Medikation («Medikations-Reviewing»; «Polymedikations-Check»). Optimalerweise wird dieses kritische Überprüfen für jedes einzelne Medikament durchgeführt, das die Patientin, der Patientin einnimmt, und verknüpft mit einer digital verwalteten Medikationsliste wie dem eMediplan [8]. Das regelmässige Medikations-Reviewing kann als Qualitätsmonitor dienen, und eignet sich sehr gut als interprofessionelle Aktivität zwischen Versorgenden – siehe Kapitel Probleme bei der Umsetzung.
Weitere Einzelheiten und Anleitungen dazu finden Sie in unserer Guideline zu Polypharmazie unter der entsprechenden Rubrik auf dieser Webseite (IHAMZ-Guidelines ).
Paradoxerweise besteht nebst der Gefahr der Unterversorgung auch diejenige der Über- und Fehlversorgung multimorbider chronisch Kranker: Wird allzu organspezifisch behandelt, kann die Mehrfach-Behandlung der vielen Organ-Fehlfunktionen komplex und belastend werden, ohne noch einen (wesentlichen) Nutzen für die Patientin, den Patienten zu erzielen.
Siehe dazu folgende drei Leitlinien unter:Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin (DEGAM)
Referenzen